Persönliches Notfallkonzept

5 Schritte zur Notstromversorgung von Einfamilienhaus & Co.

Im Alltag wird oft vergessen wie abhängig man eigentlich vom elektrischen Strom ist. Abgeknickte Strommasten, wie 2005 im Münsterland, sorgten damals flächendeckend für eine Situation ohne Licht, Heizung, Telefon und Warmwasser. Wir möchten Ihnen daher in fünf Schritten nahelegen, wie Sie eine eigene unabhängige Notstromversorgung für Ihr Haus (Einfamilienhaus) bzw. autarke Stromversorgung für die wichtigsten Geräte mit dem passenden Stromerzeuger (Notstromaggregat) realisieren können.

Schritt 1: Unverzichtbare Geräte

Überlegen Sie genau, welche Geräte Sie in einem Notfall unbedingt benötigen. Heizung, Warmwasseraufbereitung und Kommunikation sind unverzichtbar. Ein Kühlschrank oder eine Kühltruhe ist ratsam. Anstelle eines Herds oder eine Mikrowelle kann auch ein Gaskocher verwendet werden. Je nach Anspruch können Kerzen oder Gasleuchten ein Ersatz für Glühbirnen darstellen.

Schritt 2: Ermittlung des Leistungsbedarfs

Rechnen Sie nun den Bedarf der abzusichernden Geräte aus. Addieren Sie dafür die Leistungen der benötigten Geräte:

Heizung/Warmwasser (zum Waschen, zur Verhin. der Leitungsvereisung):
Ölheizung (inkl. Warmwasser): 600 W
Gasheizung (inkl. Warmwasser): 300 W

Warmwasseraufbereitung (Boiler wird direkt an Aggregat angeschlossen):
mit Elektroboiler (abhängig vom Anspruch): 600–1000 W

Kommunikation (sehr wichtig für die Verbindung zur Außenwelt):
Telefon, Fernseher, Alarmanlage: < 100 W

Kühlung (bei kalten Temperaturen ist eine Lagerung im Freien möglich):
Kühlschrank oder Kühltruhe: 300 W

Beleuchtung (Alternativen: Kerzen, Gasleuchter o.Ä.):
Glühbirnen: je nach Lampe 15–100 W

Herd mit 2500 W und Mikrowelle (Alternativen: Gas-Campingkocher o.Ä.):
Normalkochplatte: auf kleiner Stufe 800 W
Schnellkochplatte: 2.200 W
Mikrowelle bis 600 W bzw. bis 1000 W: 1000 W bzw. 1500 W

Schritt 3: Der passende Stromerzeuger

Der wichtigsten Kriterien bei der Stromerzeuger Wahl sind wieviele und welche Geräte gleichzeitig betrieben werden sollen. Möchten Sie z.B. lediglich Ihre Einfamilienhaus Heizungsanlage an den Stromerzeuger anschließen, reicht eventuel ein kleines Notstromaggregat. Kommt ein Kühlschrank und einige andere Verbraucher hinzu, werden schnell 2000 Watt Leistung benötigt (zum Beispiel SDMO Alize 3000 mit 2800 Watt). Des Weiteren sollten Sie zusätzlich zum Stromerzeuger einen Netz-/Generatorschalter kaufen. Mit diesem können Sie manuell zwischen Netzstrom- und Stromerzeuger-Versorgung umschalten. Stromerzeuger mit elektrischem Anlasser können sogar mit einer Notstromautomatik ausgestattet werden, die selbst das Aggregat bei einem Stromausfall automatisch startet (zum Beispiel SDMO Alize 7500 TE).

Schritt 4: Professionelle Hausinstallation

Der Elektroinstallateur muss wissen, ob die Heizungssteuerung Erdpotenzial benötigt. Erfragen Sie dies telefonisch bei dem Hersteller Ihrer Heizungsanlage. Nach Nennung der Gerätebezeichnung und Typennummer auf dem Typenschild der Heizungsanlage, kann Ihnen dieser direkt weiterhelfen.
Des Weiteren wird sich der Installateur erkundigen, welche Geräte Sie betreiben möchten, um eventuell weitere Anpassungen vorzunehmen. Das Standard-Material hat er in der Regel vorrätig. Der Arbeitsaufwand beträgt, abhängig von der Anzahl der Geräte, ca. 1–2 Stunden.

Schritt 5: Treibstoff

Kaufen Sie sich einen Ersatzkanister. Füllen Sie diesen ja nach Stromerzeuger mit bleifreiem Normalbenzin oder Diesel-Kraftstoff, damit Sie bei Bedarf nachtanken können. Um Geld zu sparen, können Sie auch Ihren Nachbar fragen. Vielleicht hat sich dieser auch schon mit dem Thema beschäftigt, sodass Sie sich ein Aggregat und die anfallenen Besorgungen teilen können.